Mittwoch, den 18.Juli 2018
Es ist wieder ein klarer Himmel und der Wind ist schwach mit 5-10 kt. Schon um 08:00 Uhr haben wir wieder 22°C. Kuno sorgt für ein schönes Frühstück mit leckerem Rührei und Speck. Da es schon einige Tage her ist, dass ich den Motor auf Ölstand kontrollierte wirds mal wieder Zeit. Alles bestens. Kein Ölverbrauch und ziemlich klar ist das Öl auch noch. Nur das Klappern bei niedrigen Drehzahlen nervt noch und ist auch etwas mehr geworden.
Um 09:00 Uhr laufen wir anfangs unter Maschine aus, den wie nun schon ziemlich oft kommt der Wind mal wieder direkt auf die Nase. Dann abwechselnd mit Segel und Maschine durch die schöne Schärenlandschaft. 11:00 Uhr, …der Wind frischt mit 13 kt aus SO auf und beschert uns einen schönen Segeltag. Nach 20 sm finden wir in einer kleinen Bucht auf 59:09,6N und 18:23,6E einen schönen Ankerplatz. Wir lassen die Seele baumeln, lesen und kniffeln.
Donnerstag, den 19. Juli 2018
Strahlender Sonnenschein weckt uns schon früh um 6:30 Uhr und die Bucht lädt zu einem Sprung ins Wasser ein. Herrlich, …bei 20°C und glasklarem Wasser. Wir lassen uns wieder viel Zeit für unser Frühstück,…immer die wichtigste Mahlzeit am Tag. Wärend Kuno sich um Backschaft kümmert lege ich die Wegepunkte bis Nynäshamn fest und gebe sie in den Kartenplotter ein. Um 09:30 geht der Anker auf und wir segeln zwar mit schwachem aber achterlichem Wind aus NO. Die flatternde Fock nervt dabei also wir sie ausgebaumt. 12:00 Uhr, Thomas von der Comfy meldert Anker gefallen in der Rönö-Bucht. Das liegt ja fast auf unserem Kurs. 13:30 Uhr der Wind dreht auf Ost und frischt auf. Ein schöner Halbwindkurs beschert uns eine herrliche Rauschefahrt mit 6kn. Um 15:15 laufen wir in die Rönö-Bucht ein, wo auch die COMFY vor Anker liegt. Der Anker fällt auf 58:56,3N und 18:10,6E. Wir trinken gerade unser Einlaufbier, da kommt ein älterer Herr von einem in der Nähe vor Anker liegenden Motoryacht zu uns herübergeschwommen. Er beschwert sich, dass wir in seiner Nähe ankern. Auf meine Frage, was denn sein Problem sei, wir liegen doch so weit weg, dass wir uns auch durch schwojen nicht ins Gehege kommen können. Seine Antwort: „Wir ankern hier weil wir unsere Ruhe haben wollen“. Meine Antwort: „Ja, wir auch“! Ein schöner Abend mit einem traumhaften Sonnenuntergang ohne störenden Nachbarn.
Freitag, den 20.Juli 2018
06:30 Uhr aus den Kojen. Wärend Kuno sich um das Frühstück kümmert springe ich für ein Bad über Bord. Die Bucht ist herrlich ruhig und alles schläft noch. Auch die COMFY-Crew scheint noch zu schlafen. Es ist totale Windstille und wir lassen uns viel Zeit beim Frühstück. Da wir mal wieder Einkaufen müssen beschliessen wir nach Nynäshamn zu gehen. Bei Anker auf um 09:30 Uhr immer noch kein Wind,…also muss der Jockel ran. Es ist nicht weit nach Nynäshamn so dass wir trotzdem noch Segel setzen und uns die hälfte der 7 sm noch mit teilweise unter 2kn Fahrt so dahinquälen. Der Hafen von Nynäshamn ist ziemlich voll. Liegegeld beim Hafenmeister 290 skr bezahlt. Es scheint ein typischer Touri-Ort zu sein. Da auch ein Kreuzfahrtschiff hier seine Gäste ausgeschüttet hat, wimmelt es hier von Menschen. Bei Coop ergänzen wir unsere Vorräte und auf dem Rückweg in der Rökerie für das Abendessen noch frisch geräucherte Makrele und Lachs erworben. Alle Gaststätten am Hafen sind voll. Abends ist Party mit Livemusik am Hafen. Pünktlich um 00:00 Uhr ist aber Ruhe, bis auf ein paar Nachtschwärmer die auf den Schiffen oder Stegen noch weiter feiern.
Samstag, den 21 Juli 2018
Wärend Kuno sich wieder um das Frühstück kümmert, kontrolliere ich das Motoroel. Wie schon bisher auf dem gesamten Törn kein Öl verbraucht und es ist immer noch ziemlich klar.
Um 09:30 Uhr laufen wir unter Maschine aus, denn ist noch totale Flaute Unser Ziel ist noch nicht klar, aber Richtung Öxelsund soll es schon gehen. Gegen 10:00 Uhr kommt ein leichtes Lüftchen auf und wir setzen die Segel. Aber was ist los? Das Besansegel blockiert beim Setzen, ein Rutscher ist gebrochen, …Dann lassen wir das heute mal. Gegen Mittag schläft der Wind wieder ganz ein. Jockel wird geweckt und übernimmt den Job. Nach 1 1/2 Std. kann Jockel wieder ruhen, denn aus SO bläst es wieder mit 10kn, der später weiter auffrischt.
15:00 Uhr, im Westen ziehen Gewitterwolken auf. Alles gut verstauen und Vorbereitungen zum Segel streichen. Der Wind frischt ordentlich auf und erreicht durchschnittlich 25 kn. Wir können aber gut weitersegeln, denn Das Gewitter ist an uns vorbeigezogen. Wir laufen von NO nach öxelsund ein,…die Ansteuerung durch die Schären ist hier nicht ganz einfach. Ohne Kartenplotter hätte ich mich da nicht reingetraut. Nach 39 sm davon 14 sm unter Motor sind wir um 19:00 Uhr fest in Öxelsund. Die COMFY ist auch schon da. Wir nehmen eine Heckboje und unsere Freunde Katrin und Thomas sind wie schon so oft wieder beim Anlegen am Steg und nehmen die Vorleinen an, …immer schön Euch wiederzutreffen. Wir werden von unserem schwedischen Nachbarn gebeten einen anderen Liegeplatz einzunehmen, denn er käme sonst morgen früh schlecht raus. ??? Ich kann das nicht ganz nachvollziehen nehme aber zu seiner Erleichterung die Heckleine auf die Stb.-Seite. Wer da nicht raus kommt sollte besser im Hafen bleiben. Ich verabrede mich mit der COMFY-Crew zum Bord-Grillen auf der REA. Wie immer ein netter Abend mit Euch beiden.
Sonntag, den 22. Juli 2018
Wetterbericht 3-4 bft aus SW 23°C. Nach dem Frühstück gehen wir noch in Öxelsund Einkaufen. Ca. 1km vom Hafen gibt es einen ausgezeichneten Supermarkt mit sehr umfangreichem Sortiment und sehr hilfsbereitem Personal. Eine sehr nette Mitarbeiterin half uns deutschsprachig in diesem riesigen Sortiment die gewünschen Produkte zu finden.
Um 12:30 laufen wir mit SO-Kurs bei schwachem Wind aus. Schon nach einer Stunde briest es auf und wir segeln einen herrlichen Amwindkurs unter Vollzeug fast genau auf der in den Plotter eingegebenen Kurslinie. 14:00 Uhr, der Wind nimmt kräftig zu bis zu 30 kn. Das war mal wieder wie so oft nichts mit der Windvorhersage. Wir streichen das Großsegel denn dann ist es auch bei noch mehr Wind für meine REA und mich kein Problem. Trotzdem nehmen wir die nächstmögliche geschützte Bucht und gehen nördlich Akö auf 58:29,9N und 16:59,5E um 15:40 Uhr vor Anker. Einlaufbier und ausgiebiger Mittagsschlaf folgen. Das Wasser in der Bucht ist sehr sauber und lädt bei 22°C zum Baden ein. Da Kuno nicht baden geht, bereitet er das Abendessen vor. Es gibt heute Frikadellen , Kartoffeln und Gurkensalat. Sogar Schokopudding zum Nachtisch. Den Abend vertreiben wir uns mit Kniffeln.
Montag. den 23. Juli 2018
Der Morgen lacht mal wieder mit strahlendem Sonnenschein aber leider kaum Wind . Also erstmal ein ausgiebiges Bad in dieser herrlichen Bucht. Kuno bereitest wärend dessen das Frühstück. Vor dem Auslaufen ist mal wieder ein Motorcheck angesagt. Oelstand ist immer noch auf dem gleichen Level, obwohl wir seit dem Start immerhin 230 Stunden unter Maschine gefahren sind. Das einzige was mich zunehmend stört, sind die klappernden Geräusche bei bestimmten, meist niedrigeren Drehzahlen um die 1300 U/Min. Um 09:00 Uhr nehmen wir Anker auf. Den ganzen Tag haben wir entweder kaum Wind, und wenn denn eine kleine Briese zu spühren ist, dann kommt sie mal wieder direkt auf die Nase. Das ist frustrierend! Uns entschädigt dabei aber die wunderschöne Landschaft durch die inneren schwedischen Schären. Hier ist auch die Zufahrt zum Götakanal. Um 15:30 Uhr reicht es uns mit dem ungünstigen Wind und ich suche mir eine schön gelegene Ankerbucht. Wir haben Glück, denn ich finde hier eine Mooringtonne an der wir festmachen können. Nach einen Nickerchen gehe ich schwimmen und Kuno bereitet Bratkartoffeln mit Ei. Wärend ich das Lockbuch ergänze kommt ein mächtiges Fluchen aus der Kombüse. Kuno ist das Pfannenmesser hinter den Herd gefallen. Beim Versuch es wieder herrauszufischen, kippt er den kardanisch aufgehängten Herd nach hinten und….die ganze Pfanne samt der fertigen Bratkartoffeln landet ebenfalls hinter den Herd. Eine gemeinsame Rettungaktion hat noch für eine ausreichende Mahlzeit gereicht. Wegen der Wiedrigen Winde haben wir heute von 25 sm eine Strecke von 20sm motort.
Dienstag, den 24. Juli 2018
07:00 Uhr Wecken und ab in die glasklaren Fluter dieser wunderschönen Bucht. Kuno meldet beim zubereiten des Frühstücks,….Gas ist alle! Gut, dass wir zwei Gasflaschen haben. Also zweite Flasche aufdrehen. Um 09:30 laufen wir aus,…anfangs under Maschine. Nach kurzer Fahrt können wir Groß, Fock und Besan setzen und laufen mit schwachen Winden immerhin 3 kt. Der Wind frischt immer weiter auf und dreht nach Süd. Unser Ziel ist Västerviek und liegt leider teilweise auf Südkurs. Trotzdem ein herrlicher Segeltag mit guten Anliegerkursen bei 18 kt Wind. Die Schären sind wieder eine Augenweide. 18:00 Uhr einlaufen in Västerviek. Gerd von der Sunrise steht schon am Steg und weist uns zu einem freien Platz ein. Thomas und Gerd assistieren beim Anlegemanöver,…das ist Segelkameradschaft! Das gemeinsame Einlaufbier gibt es auf der Sunrise. Liegegeld beim Hafenmeister für zwei Tage 520 skr = 52,00 € bezahlt. Abendessen heute mal einfach,…ich mache Apfelpfannkuchen. Anschliessend duschen und müde in die Koje.
Bis Västerviek haben wir jetzt 1695 sm zurückgelegt. Davon sind wir 1014 sm gesegelt und 681 unter Maschine gelaufen.
Mittwoch, den 25. Juli 2018
Hafentag in Västerviek, denn heute ist der Geburtstag von Gerd von der Sunrise. Nach einem ausgedehnten Frühstück ist Kuno der Meinung, dass mal gründlich „Klar Schiff“ gemacht werden müsste. Ich lass mich überreden. Wir einigen uns darauf,…er unter Deck und ich Deck und Plicht. Bei 30°C war das kein großes Vergnügen und es folgte eine ausgiebige Stegdusche. Wir müssen mal wieder Einkaufen gehen. GoogleMaps rechnet bis zum nächsten Supermarkt 3 km aus. Das ist Kuno zu weit bei der Hitze. Also schleppe ich mich mit dem Eingekauften allein ab. Den Nachmittag vertreiben wir uns mit Lesen und Dösen. Ich bereite meinen Lotus-Grill für Gerd seine Geburtstagsfeier vor und schnippel den als Geburtstagsgeschenk zugesagten bunten Salat zurecht. Mit Marianne und Gerd, Kathrin und Thomas, Ralf mit seinen beiden Töchtern Greta und Marie und Kuno und mir einen netten Grillaben verbracht. Eigentlich ist wegen der Trockenheit das Grillen in Schweden seit einiger Zeit streng verboten. Wir wurden von den Schweden auch massiv darauf hingewiesen. Gerd drückte dem Schweden seinen bereits seit einer halben Stunde angezündeten Cob-Grill in die Hand und konnte ihn überzeugen, dass diese geschlossenen Systeme völlig ungefährlich sind. Bis 01:00 Uhr verbrachten wir im T-Shirt einen sehr gemütlichen Abend.